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Und plötzlich stand alles still!

Und plötzlich stand alles still………….
Ein Ölstrahl ergießt sich über Maschine und Boden – Nichts geht mehr! Was war denn da los? Ist doch bisher immer gut gegangen. Kleine Ursache - große Wirkung. Den Schlauch hätte man vielleicht doch etwas eher in Rente schicken sollen.
Nach sieben Jahren wurde er porös und schon ist es passiert - eine defekte Hydraulikschlauchleitung! Das kann Mitarbeiter gefährden und legt mal eben eine ganze Produktionsanlage lahm.
Jetzt heißt es schnell handeln, bevor etwas passiert. Zudem wird ein längerer Stillstand richtig teuer.

Wo fängt eigentlich die Verantwortung und Sorgfaltspflicht an?

Wo fängt eigentlich die Verantwortung und Sorgfaltspflicht an wenn es um die sichere Handhabung einer Schlauchleitung geht?
Ralf Topp, Serviceleiter und zertifizierter Sachverständiger: „Ganz klar bei der Auslegung und Auswahl der einzelnen Komponenten – Schlauch ist nicht gleich Schlauch und Armatur nicht gleich Armatur! Da muss ich schon genau wissen, was auf die Schlauchleitung zukommen wird (Druck, Temperatur, Medium, Umgebungsbelastungen, usw.).
Wenn bei uns ein Kunde eine Schlauchleitung anfragt, reicht es nicht aus, einfach ein Produkt anzubieten und auszuliefern, denn vorab muss klar sein, was soll denn eigentlich dadurch gehen? Also was muss der Schlauch samt Armatur aushalten? Wasserdampf? Öl? Druckluft? Abrasive oder klebrige Feststoffe oder vielleicht aggressive Lösungsmittel? Jedes dieser zu transportierenden Medien stellt eine Schlauchleitung vor eine individuelle Herausforderung. Und dieser Herausforderung stellt sich im besten Falle geschultes Fachpersonal, das sich mit den Anforderungen und Eigenschaften von Schlauch und Armatur und den individuellen Anwendungsfällen beim Kunden vor Ort auskennt."
Laut Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) gilt eine Schlauchleitung als Arbeitsmittel und dieses Arbeitsmittel sollte von einem zertifizierten Fachbetrieb gemäß Richtlinien (Druckgeräterichtlinie, Maschinenrichtlinie etc.) konfektioniert, eindeutig gekennzeichnet und geprüft werden. Gemeinsam mit dem Betreiber kann geschultes und befähigtes Personal sicherstellen, dass die gefertigte Schlauchleitung korrekt angeschlossen wird. So kann häufig verhindert werden, dass es bereits beim Einbau zu Abknicken, Stauchungen oder anderen Schäden durch nicht sachgemäße Inbetriebnahme kommt.

Geprüfte und gekennzeichnete Hydraulik-Schlauchleitung
Abgeknickte und defekte Schlauchleitung

Soweit so gut. Und dann? Wer muss was machen?

Beim korrekten Einbau alleine kann und darf es auch nicht bleiben. Gut ist es, wenn ich schon mal weiß, was ich – wann ich – und wo ich etwas eingebaut habe. Nur so kann ich im Blick behalten, wie beansprucht die Leitung ist und wann ich sie austauschen muss. Schlauchleitungen sind sogenanne Arbeitsmittel und müssen laut BetrSichV in regelmäßigen Intervallen geprüft werden. Einen Überblick zu den Regeln für den sicheren Einsatz von Schlauchleitungen und Hydraulikschlauchleitungen liefert die DGUV Regel 113-020 sowie das Merkblatt T002 - "Schlauchleitungen - sicherer Einsatz. Von möglichen Gefährdungen, Maßnahmen zum sicheren Betrieb, Schutzmaßnahmen und die richtige Auswahl und Einsatz sowie Verweise zu geltenden Prüfumfängen, Kriterien, Gesetze und Verordnungen ist hier alles zu finden.

Ganz ehrlich - trockener Stoff, aber wichtig, um sich abzusichern. Denn in der Verantwortung steht hierbei der Betreiber. Solange es gut geht, macht man sich keine Sorgen - aber wenn es schief geht, steht man in der Verantwortung und in der Nachweispflicht.
Wer kann Prüfungen vornehmen? Das können insbesondere zertifizierte Fachbetriebe mit befähigten Personen nach TRBS 1203. Auch der Betrieb selbst kann einen "Schlauchbeauftragten" bzw. befähigte Person nach TRBS 1203 benennen. Diese Person sollte aufgrund der beruflichen Ausbildung und Berufserfahrung entsprechend geschult sein, um Sorge zu tragen, dass weder Mensch, Umwelt noch Maschine gefährdet werden.



Ralf erklärt Prüfungen von Arbeitsmitteln

Nicht den Überblick verlieren! Ein Digitales Tool hilft!

Ein Wartungstool als transparente und vorausschauende Lösung

Instandhaltungsmaßnahmen sollten vorausschauend eingeplant werden, um längere Stillstandzeiten zu vermeiden. Da sollte man schon genau wissen, wo welche Schlauchleitungen in der Anlage verbaut sind und wann diese zur Prüfung fällig sind.
Das digitale Wartungstool leistet genau das - Transparenz über jedes Arbeitsmittel! Es gibt genau Auskunft darüber:
- wann eine Schlauchleitung (oder ein anderes Arbeitsmittel) fällig zur Prüfung ist
- welchen Standort es betrifft
- in welcher Halle und an welcher Maschine diese verbaut ist
- und welche Komponenten diese Schlauchleitung beinhaltet

Vorteile des Wartungstools

  • Dokumentation aller relevanten Prüftermine, Prüfungen und Wartungen

  • Informationen online jederzeit abrufbar

  • Prüfprotokolle und Zeugnisse auf Knopfdruck

  • Spezifizierte Zuordnung der Prüfgegenstände zu Maschinen, Anlagen, Personen, etc.

  • Individuelle Benutzerverwaltung

Wartungstool